Virtuelle Identitäten
Heute mal der Versuch den Blog per Email mit ein paar Gedanken zu unserem Chat gestern Abend zu erweitern.
Die Vorstellung, dass Menschen im Netz virtuelle Identitäten (die verschiedenen Selbstpräsentationen der Menschen im Netz, wenn sie computervermittelt kommunizieren ) annehmen, die rein fiktiven Charakter haben, ist weit verbreitet. Der Einzelne ist dort anonym und unsichtbar. Die in der Face-to-Face-Kommunikation offensichtlichen Personenmerkmale, wie Aussehen, Alter, Hautfarbe, Behinderung, oder Schichtzugehörigkeit können hier beliebig variiert werden. So agieren in virtuellen Welten unzählige Personen, die beruflich erfolgreich und mit bemerkenswerter Schönheit gesegnet sind. Derartige Formen der Selbstmaskierung sind aber nicht neu, sondern bspw. aus Kontaktanzeigen bekannt.
Ein weiterer oft zu beobachtender Identitätssprung ist der sog. Rollenwechsel, in andere Personen, Charaktere oder gar in das andere Geschlecht („Gender-Swapping“). In manchen Netzforen sind 80% der weiblichen Personen männlich. Die Erfahrung des Gender-Swapping kann aber durchaus positiv sein, denn vielleicht entwickelt sich so ein besseres Einfühlungsvermögen in die Wahrnehmung des anderen Geschlechtes und des eigenen Partners. Nicht verwundernd erscheint, dass Frauen unter männlichem Namen Unabhängigkeit, Stärke und Aggressivität erkunden, während Männer dazu neigen, ihre Unsicherheiten und Verletzlichkeiten zu erfahren.
Die Netzkommunikation befreit demnach die Personen von sozialer Kontrolle und der mit dem äußeren Erscheinungsbild verbundenen sozialen Kategorisierung und Stigmatisierung. Im Alltag verleugnete Selbst-Aspekte kommen im Netz zum Vorschein, die Annahme einer idealisierten virtuellen Identität ermutigt (bspw. behinderte oder ältere) Personen, abenteuerlustige oder erotische Selbst-Aspekte zu artikulieren, wie sie im realen Leben aufgrund eines „geringen Markwertes“ nicht möglich sind. In anonymen Netz haben auch solche Personen die Möglichkeit, durch ihre Äußerungen als Fachmann gehört und anerkannt zu werden.
Literatur:
Döring, Nicola: Identität + Internet = Virtuelle Identität?. Erschienen in: forum medienethik Nr. 2/2000. München 2000. S. 65- 75. online ( Juli 2004): http://www.mediaculture-online.de/
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Die Vorstellung, dass Menschen im Netz virtuelle Identitäten (die verschiedenen Selbstpräsentationen der Menschen im Netz, wenn sie computervermittelt kommunizieren ) annehmen, die rein fiktiven Charakter haben, ist weit verbreitet. Der Einzelne ist dort anonym und unsichtbar. Die in der Face-to-Face-Kommunikation offensichtlichen Personenmerkmale, wie Aussehen, Alter, Hautfarbe, Behinderung, oder Schichtzugehörigkeit können hier beliebig variiert werden. So agieren in virtuellen Welten unzählige Personen, die beruflich erfolgreich und mit bemerkenswerter Schönheit gesegnet sind. Derartige Formen der Selbstmaskierung sind aber nicht neu, sondern bspw. aus Kontaktanzeigen bekannt.
Ein weiterer oft zu beobachtender Identitätssprung ist der sog. Rollenwechsel, in andere Personen, Charaktere oder gar in das andere Geschlecht („Gender-Swapping“). In manchen Netzforen sind 80% der weiblichen Personen männlich. Die Erfahrung des Gender-Swapping kann aber durchaus positiv sein, denn vielleicht entwickelt sich so ein besseres Einfühlungsvermögen in die Wahrnehmung des anderen Geschlechtes und des eigenen Partners. Nicht verwundernd erscheint, dass Frauen unter männlichem Namen Unabhängigkeit, Stärke und Aggressivität erkunden, während Männer dazu neigen, ihre Unsicherheiten und Verletzlichkeiten zu erfahren.
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Literatur:
Döring, Nicola: Identität + Internet = Virtuelle Identität?. Erschienen in: forum medienethik Nr. 2/2000. München 2000. S. 65- 75. online ( Juli 2004): http://www.mediaculture-online.de/
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Kruemel1 - 3. Nov, 20:24
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